Schon seit vielen Jahrtausenden wird Hanf als Nutzpflanze kultiviert. Die ersten Funde lassen den Schluss zu, dass sie bereits 8.000 v. Chr. auf verschiedenen Kontinenten wuchs. Erstmals in Dokumenten erwähnt wurde Hand um 500 v.Chr als Gelehrte der Sung-Dynastie in China die Verwendung als Heilmittel und Erzeugung von Kleidung aus Hanffasern beschrieben. Mit der Entdeckung von Baumwolle als Grundstoff für Textilien rückte Hanf in den Hintergrund. Allerdings erfreute er sich als Heilmittel weiterhin großer Beliebtheit. Dass Cannabis Rauschzustände hervorrufen können, war schon vor Jahrtausenden bekannt. Im 19. Jahrhundert galt es in den USA und in Europa als das in den Apotheken am öftesten verkaufte Medikament. Zwischen 1850 und 1950 gab es in Europa 100 verschiedene Cannabispräparate, bis es schließlich wegen der psychoaktiven Wirkung verboten wurde. In den letzten Jahren erfolgte die Trendwende. CBD-Öl wurde in der Human- und Veterinärmedizin wieder entdeckt. Es wird aus der Cannabispflanze gewonnen, die 113 verschiedene Cannabinoide enthält. CBD ist eines davon. Anders als Tetrahydrocannabinol (THC), das in der Droge Marihuana enthalten ist, führt es jedoch zu keinerlei Rauschzuständen.
CBD Öle für Pferde werden genau wie die Produkte für den Menschen auf unterschiedliche Weise hergestellt. Weit verbreitet ist die CO2 Extraktion. Dabei werden die zerkleinerten und erhitzten Pflanzenbestandteile gemeinsam mit komprimiertem Kohlendioxid in einem technisch ausgeklügelten Gerät gemischt. Dabei handelt es sich um ein aufwendiges, jedoch schonendes Verfahren, wo die wertvollen Inhaltsstoffe erhalten bleiben.
Wirkungen von CBD für Pferde
Zahlreiche Studien haben sich mittlerweile mit der Wirkung von CBD Öl für Pferde beschäftigt. Auch vom Equine Service der Colorado State University wird CBD angewendet. Unter anderem meldete das Institut einen erstaunlichen Erfolg bei der Behandlung einer 4-jährigen Quarter Horse Stute. Sie ließ sich über einen Zeitraum von fünf Wochen nur äußerst ungern am Widerrist und der Schulter berühren. Eine Behandlung mit Magnesium, Vitamin E und Akupunktur zeigte nicht die gewünschten Erfolge. Nachdem die Stute zwei Tage lang mit einer Dosis von zweimal 250 Milligramm CBD behandelt wurde, waren die Symptome verschwunden.
Die positiven Auswirkungen von CBD auf Pferde werden laufend untersucht und dokumentiert. Somit können Vorurteile beseitigt werden, die zum Teil noch in Bezug auf den Einsatz von CBD für Mensch und Pferd bestehen. An dieser Stelle sei noch einmal gesagt, dass CBD für Pferde völlig legal ist und nichts mit Marihuana und Cannabis zu tun hat, die psychoaktiv wirken und zu Rauschzuständen führen. Aktuell konzentriert sich die Forschung über CBD noch vorwiegend auf den Menschen, darauf lassen sich jedoch auch interessante Informationen für das Pferd ableiten. Grundsätzlich nehmen Pferde CBD Öl genauso auf wie Zweibeiner. Besonders einfach ist es, CBD für Pferde in Form von Öl oder Pellets zu verabreichen. Das Pferd nimmt das CBD dann gemeinsam mit dem Futter auf: Nach dem Schlucken gerät das CBD Öl in den Magen, wo es über die Schleimhaut in den Blutkreislauf gelangt. Genau wie der Mensch verfügen Pferde über ein Endocannabinoid System.
Endocannabinoide steuern viele wichtige Prozesse im Körper, bei einem Mangel kommt es zu chronischen Schmerzen, Erkrankungen und einem geschwächten Immunsystem. CBD Öl dockt an den Rezeptoren des Systems an und hilft Mangelzustände zu beseitigen. Das ist mit ein Grund, warum CBD für Pferde bei ganz unterschiedlichen Symptomen eingesetzt werden kann.
Anwendung von CBD bei Pferden
Das Cannabinoid aus der weiblichen Hanfpflanze kann, wie beim Menschen, auch mit dem Endocannabinoid-System (ECS) der Pferde und dessen Rezeptoren interagieren.
Wofür CBD Öl für Pferde angewendet werden kann, lässt sich aus einer Studie der Colorado State University ableiten. Sie wurde zwar an Hunden durchgeführt, die Wirkung auf Pferde scheint jedoch ähnlich zu sein. 630 Tierbesitzer nahmen an der Untersuchung Tei. Fast zwei Drittel der Hundebesitzer bemerkten, das nach der Einnahme von CBD Schmerzen ihres Lieblings nachließen. Positiv bewerteten sie außerdem die Auswirkung auf den Schlaf und auf Stresssymptome. Bekannt ist außerdem, das CBD ein guter natürlicher Entzündungshemmer ist. Wenn ein Pferd beim Reiten anfangs steif ist und die Gelenke möglicherweise geschwollen sind, kann eine Arthrose vorliegen. Dabei handelt es sich um eine nicht heilbare degenerative Gelenksveränderung, die meistens schleichend beginnt. Nach längerem Warmgehen zeigen die betroffenen Tiere weniger Symptome.
Pferde mit Arthrose profitieren von CBD wegen der schmerzlindernden und entzündungshemmenden Wirkung. Auch bei Pferden, die immer wieder an Kotwasser und Durchfällen leiden oder zu Koliken neigen, hat sich CBD für Pferde bewährt. Als Fluchttieren bereitet Pferden jede Veränderung Stress. Egal ob es um den Stallwechsel geht oder die Turniersaison ansteht, mit einer CBD Kur erlangen die Tiere ihre innere Balance zurück. Auch bei genereller Unruhe und chronischem Stress kann CBD Abhilfe schaffen.
Wann ist eine Verabreichung sinnvoll und welche positiven Auswirkungen hat diese?
Cannabidiol ist dafür bekannt, so gut wie keine Nebenwirkungen zu haben. Deswegen ist es ein idealer Ersatz zu konventionellen Schmerzmitteln. CBD hilft bei der Unterstützung der Mobilität der Pferde. Besonders hilfreich kann dies bei Arthritis sein, eine Erkrankung, mit der viele Pferde zu kämpfen haben. Arthritis entsteht durch eine chronische Entzündung, die den Knorpel, der die Gelenke umgibt, schwinden lässt. Durch CBD kann die Lebensqualität des Tieres erhöht werden, in dem es dessen Mobilität unterstützt. Auch für den Appetit und allgemeine Magenbeschwerden ist CBD fördernd. Da es appetitanregend wirkt, bietet es Hilfe bei Magengeschwüren, an denen erwachsene Pferde sehr oft leiden. Zudem hilft es auch für das allgemeine Wohlbefinden, schließlich sind derartige Geschwüre meistens sehr schmerzhaft für die Tiere. CBD wirkt auch lindernd bei Entzündungsschmerzen und ist daher geeignet bei Krankheiten wie Hufrehe, Desmitis (Entzündung der Bänder) oder Koliken. Bei Letzterem wirkt es beruhigend auf den Magen-Darm-Trakt. Durch seine beruhigende und entspannende Wirkung ist CBD auch Helfer bei Herzproblemen. Es kann eine erhöhte bzw. eine unregelmäßige Herzfrequenz regulieren und die Funktion der Blutgefäße fördern.
CBD Öle können auch bei Hautkrankheiten eingesetzt werden und diese lindern. Für Pferdehalter sind das meistens Allergien, die starken Juckreiz oder Nesselsucht verursachen. Die Omega-3-Fettsäuren, die in CBD enthalten sind, erleichtern die Aufnahme von Vitaminen, was wiederum zu einer besseren Immunfunktion führt. Hanföl ist auch dafür bekannt, in Angst- und Stresssituationen Beistand zu leisten und die Entspannung zu fördern. Für das Pferd kann dies im täglichen Leben von Vorteil sein, z.B. wenn dieses an einem Traumata leidet. Angstzustände können aber auch beim Transport in Anhängern ausgelöst werden oder vor einem Turnier oder einer derartigen Veranstaltung.
Anwendung und Dosierung
CBD gilt als sehr sicher, auch eine Überdosierung ist praktisch nicht möglich. Trotzdem sollte vor der Einnahme Genaueres mit dem Tierarzt besprochen werden, vor allem wenn das Tier Medikamente bekommt. Eine „normale“ Dosis, also eine Dosis, die bei leichten Beschwerden helfen soll, liegt bei 0,25 Milligramm CBD für jedes Pfund Körpergewicht. Von einer „starken“ Dosis spricht man bei der doppelten Menge. Diese wird bei starken, chronischen Schmerzen, schwerer Arthritis, Krebs und großer Unruhe verabreicht. Es ist ratsam, mit einer kleinen Dosierung zu beginnen und für einige Tage die Ergebnisse zu beobachten, bis man sich für eine Erhöhung entscheidet.